Hersteller:Fa. Fischer + Krämer Orgelbau, Endingen am Kaiserstuhl
Ausstattung:27 Register, 2 Manuale und 1682 Pfeifen
Bauzeit:2006 – 2007
Kosten:ca. 350.000 Euro incl. Nebenkosten

 

Hauptwerk - I. Manual - C bis g'''

1. Bourdon16'C-h° in Fichtenholz, ab c' Sn 40 %
2. Prinzipal8'Sn 75 %, z. T. Prospekt
3. Flûte harmonique8'Sn 60 % ab c' überblasend
4. Gedeckt8'C - H Fichtenholz, ab c° Sn 40 %
5. Oktave4'Sn 75 %
6. Koppelflöte4'Sn 40 %
7. Superoktave2'Sn 75 %
8. Cornett 4fach4'Sn 60 %
9. Mixtur 4fach1 1/3'Sn 75 %
Tremulant  

 

Schwellwerk - II. Manual - C bis g'''

10. Rohrflöte8'C - H in Fichtenholz, ab c° Sn 40 %
11. Salicional8'Sn 60 %
12. Schwebung8'ab c°, Sn 60 %
13. Prinzipal4'Sn 75 %
14. Traversflöte4'Sn 60 %
15. Quinte2 2/3'Sn 60 %
16. Doublette2'Sn 75 %
17. Terz1 3/5'Sn 45 %
18. Plein jeu 4fach2'Sn 75 %
19. Hautbois8'Becher Sn 70 %
20. Trompette harmonique8'Becher 70 %
Tremulant  

 

Pedal - C bis f'

21. Subbass16'Fichtenholz
22. Oktavbass8'Sn 60 %
23. Gedecktbass8'Fichtenholz
24. Choralbass4'Sn 75 %
25. Oktave2'Sn 75 %
26. Bombarde16'Becher Sn 70%
27. Posaune8'Becher Sn 70 %

 

(erstellt auf Grundlage der Registervorführung von Prof. Wolfram Rehfeldt am 13.05.2007)

Das Klanggrundgerüst jeder Orgel sind die Prinzipalregister. Bei unserer Orgel ist als Basis der Prinzipal 8´, der im Prospekt sichtbar steht. 8´deswegen, weil die Pfeife des tiefsten Tones dieses Registers 8 Fuß, also 2,40 m lang ist. Zusammen mit dem eine Oktave höher klingenden Partner Oktave 4´ bildet es den klaren Klang, der am besten für die Begleitung des Gemeindegesanges geeignet ist.

Zusammen mit Superoktave 2´und Mixtur ist der Prinzipalchor des ersten Manuals vollständig. Er ist die richtige Registrierung für Präludien, Toccaten und andere festliche Vor- oder Nachspiele. Und wenn das Pedalfundament – also Subbass und Oktavbass dazu genommen wird – dann ist das so genannte klassische „organo pleno“ komplett. Der Bourdon 16´ rundet dieses Pleno schließlich noch nach unten ab. Auch das zweite Manual hat ein solches „Pleno“ aber in schlankerer Klanggebung und kann so Gegenspieler zum ersten sein oder durch Zusammenkoppeln den Plenoklang vergrößern.

Die Prinzipalpfeifen sind offen gebaut. Bei den Flöten gibt es hingegen unter­schiedliche Bauformen: Im ersten Manual findet man das stille Gedeckt 8´. Es besteht aus einer bleihaltigeren Zinnlegierung und ist oben mit einem Deckel geschlossen. Im zweiten Manual ist eine Variante davon: die Rohrflöte 8´. Durch ein aufgelötetes Röhrchen im Deckel ist die Klangfarbe charakteristischer und etwas heller. Eine offene Flöte mit konisch geformten Pfeifen schließlich ist die Koppelflöte 4´. Sie zeichnet sehr klar, vor allem auch in Verbindung mit dem dunklen Gedeckt. Fast solistisch, aber dennoch im Ganzen eingebunden ist die Flûte harmonique 8´. Sie imitiert eine Querflöte, denn durch ein Loch im Pfeifenkörper überbläst sie in die  Oktave höher, was diese besonders weiche Tonansprache bewirkt. Sozusagen ihre kleine Schwester ist die Flute traverse 4´ im zweiten Manual.

Das leiseste und dennoch sehr klare Register ist das ganz schlanke Salicional 8´. Zusammen mit der Schwebung, einem absichtlich leicht höher „gestimmten“ Register ähnlicher Bauweise, ergibt sich ein sphärischer Schwebeklang.

Klar zeichnend und kräftig sind die Zungenstimmen. Hier wird der Ton durch ein im Luftstrom schwingendes Messingblatt erzeugt.  Zu diesen Registern gehören die Trompete des zweiten  Manuals, die Bombarde und die Posaune des Pedals sowie die Hautbois (Oboe).

Die zwei getrennten künstlichen Obertöne, Quinte 2 2/3 und Terz 1 3/5  sind besonders geeignet, eine Melodie im Zusammenspiel mit leisen Grundstimmen herauszuheben. Das Gleiche, nur etwas kräftiger besorgt der Cornett im Hauptwerk. Auch er ist aus künstlichen Obertönen zusammengesetzt.

Der Tremulant, der den sonst gleichmäßigen Wind in Schwingungen versetzt, unterstreicht diesen Soloeffekt noch.

Das so genannte Tutti umfasst alle Register, die Kraft und Farbe bringen. Durch die 16´- Koppel und durch die beweglichen Jalousien, hinter denen das zweite Manual steht, wird diese Wirkung noch verstärkt und dadurch sind äußerst dynamische Klangvarianten möglich.